Diese Arbeit (entstanden 2005) setzt sich mit der Beziehung zwischen Bekleidung und menschlichem Körper auseinander. Kleider lassen auf die Befindlichkeit, auf die Identität der Trägerin oder des Trägers schliessen.
Fast kein anderes Kleid ist mit solch unterschiedlichen Assoziationen, Erinnerungen und Aberglauben behaftet wie das Hochzeitskleid. Meist noch Jahre nach der Hochzeit aufbewahrt wird es zur Reliquie des grossen Tages.
Sich ein Hochzeitskleid selber zu nähen bringt Unglück! „Viele Stiche, viele Tränen“ lautet ein alter Spruch. Die Farbe Weiss (setzte sich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch) gilt als Zeichen für Unschuld, symbolisiert Reinheit und Jungfräulichkeit. Ebenso der Schleier, der als Symbol für Keuschheit galt. Auch heute wird meist noch Weiss getragen.
Einerseits vermittelt das Hochzeitskleid eine heile Welt, eine romantische Illusion, andererseits lässt es eine Realität erahnen, die auch Unterdrückung, Selbstbetrug und Aggression kennt. Nicht immer ist die Hochzeit Grundstein zum Traum der ewigen Liebe.
In meinem Hochzeitskleid versuche ich diese Ambivalenz auszudrücken. Auf den ersten Blick erscheint es tragbar, vermittelt es Eleganz durch den Eigenglanz des Materials. Der zweite Blick zeigt, dass das Kleid untragbar ist. Es erinnert etwas an ein Korsett — Korsett der Traditionen, der eigenen Wünsche?
Objekt geflochten, aus Umreifungsband für Verpackungen (Leinwandbindung)
Ausstellung spot on! 5g, akku Kunstplattform, 6020 Emmenbrücke, 2024
Ausstellung "Behind the curtain - neue Einsichten in der alten Villa", Villa Wild, 5630 Muri, 2019
als Teil einer Installation mit anderen Arbeiten (Monotypien, Wachsobjekte) sowie mit Arbeiten von Michaela Allemann im Master Bedroom der Villa Wild
Ausstellung Geflochten, Kulturmühle Lützelflüh, 2005